Weber SmokeFire im Test

Test Weber SmokeFire
Foto: Fredrik von Erichsen (BILD)

Liebe Grillfreunde, so wie Autofans ja alle paar Jahre gespannt auf ein neues Modell ihrer Lieblingsmarke warten, so gespannt sind wir Griller, wenn ein namhafter Hersteller ein neues Modell für die nächste Grillsaison ankündigt. Nach drei Jahren Entwicklung im amerikanischen Stammsitz in Palatine bringt Marktführer Weber im März ein neues Produkt auf den Markt, den Weber SmokeFire. Ich durfte den Grill schon vor der Markteinführung in der Weber Grillakademie in Ingelheim testen.

Was unterscheidet den SmokeFire von anderen Grills?

Zum einen ist es der erste Grill des US-Herstellers, der statt mit Kohle, Briketts oder Gas mit umweltfreundlichen Holzpellets betrieben wird. Zum anderen ermöglicht er, sowohl klassisch bei hohen Temperaturen z.B. Steaks zu grillen als auch bei niedrigen Temperaturen zu smoken, z.B. Ribs, Pulled Pork oder Beef Brisket. Die Temperatur-Range reicht dabei von 95 bis 315 Grad.

Weber SmokeFire
Der Tank fasst zehn Kilo Pellets. Sind nur noch ein Kilo Pellets im Tank, gibt´s über die App eine Benachrichtigung
Wie wird der SmokeFire gesteuert?

Das Allerwichtigste: Der SmokeFire braucht einen Stromanschluss für die digitale Steuereinheit, die rechts am Grill montiert ist. Mit dieser wird der Grill auf Knopfdruck gestartet und die Temperatur im Garraum stufenlos reguliert. Je nach gewünschter Temperatur wird über eine Schnecke die entsprechend benötigte Menge Pellets aus dem Tank in die Brennkammer transportiert, dort gezündet und verbrannt.

Weber SmokeFire
Da ich an einem amerikanischen Prototypen getestet habe, wird die Temperatur am Weber SmokeFire noch Fahrenheit statt in Celsius angezeigt. In Deutschland wird der Grill selbstverständlich mit einer Celsius-Anzeige und deutscher Sprache ausgeliefert
Weber SmokeFire
So sieht die Brennkammer des Weber SmokeFire von innen aus. Da die Pellets nach unten fallen, kann es keinen Rückstau geben bzw. die Pellets sich rückwärts bis in den Tank entzünden.

Die Hitze verbreitet sich dann über die Flavorizer (Aromaschienen) gleichmäßig im Garraum. Wichtig: Bei dieser Grillmethode kommt das Fleisch bzw. das Grillgut nicht in direkten Kontakt mit der Flamme. Zusätzlich kann der Grill ans heimische WLAN angeschlossen und danach die Temperatur auch über eine App auch von unterwegs kontrolliert und reguliert werden. Was nicht funktioniert: Aus Sicherheitsgründen kann der Weber SmokeFire nicht von unterwegs gestartet werden.

In der Grundausstattung des Grills wird ein Temperaturfühler mitgeliefert. Dieser gibt über die App Alarm, wenn das Grillgut die gewünschte Kerntemperatur erreicht hat, also zum Beispiel 54 Grad bei einem Ribeye medium rare.

Schmeckt jetzt alles nach Rauch?

Rauch (Smoke) entsteht nur bei Temperaturen zwischen 85 und 120 Grad. Bei “Long Jobs” wie Ribs, Pulled Pork oder Brisket ist der Rauchgeschmack ja explizit erwünscht und soll ins Grillgut gehen. Ich habe es mit Ribs probiert und die sind sehr gut gelungen. Ab ca. 140 Grad verbrennen die Pellets nur noch, geben aber keinen Rauch mehr ans Grillgut ab. Mein US-Omaha-Beef, dass ich bei 315 Grad auf den Rost gelegt habe, schmeckte nicht nach Rauch, sondern hatte feine Röstaromen und sogar ein schönes Grillmuster. Auch die Pizza aus dem SmokeFire war rauch- und rußfrei.

Weber SmokeFire
Ribs für die ganze Familie haben auch im EX4 ausreichend Platz
Wie lange reichen die Pellets?

In den Tank auf der Rückseite des Grills passen zehn Kilo Hartholzpellets (eim 9-Kilo-Sack kostet 19,99 Euro, es wird zum Start drei verschiedene Sorten Weber-Pellets geben). Eine Tankfüllung reicht bei hohen Grilltemperaturen ca. 4,5 bis 6 Stunden (je nach Außentemperatur), beim Smoken (Räuchern) ca. 14 bis 18 Stunden. Sehr komfortabel und sinnvoll;: Sind nur noch ein Kilo Pellets im Tank, sendet der Grill einen Alarm an die App.

Was kostet der SmokeFire?

Das kleine Modell EX4 hat eine Grillfläche von 45 x 61 cm und kostet 1199 Euro. Das größere Modell EX6 mit 91 x 45 cm Grillfläche wird 1499 Euro kosten. Im Vergleich zu Modellen der Mitbewerber (Traeger, Roesle) sind diese Grills, überraschenderweise und für Weber eher ungewöhnlich, sogar günstiger.

Weber SmokeFire
Schin der Weber SmokeFire EX4 bietet im Garraum sehr viel Platz, hier für eine ganze Lachsforelle unten und Chickenwings auf dem oberen Rost
Wer braucht diesen Grill?

Wer weiß, dass er sowieso nur der klassische Nackensteak- und Bratwurst-Griller ist, braucht dieses Gerät sicher nicht. Wer aber auch Ribs, Pulled Pork und Co steht und diese Long Jobs komfortabel zubereiten will, für den ist der SmokeFire eine gute Wahl.

Weber SmokeFire

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