Liebe Freunde des guten Geschmacks, der Rindernacken ist eigentlich ein Klassiker für „Low & Slow“ – Pulled Beef, Schmorgerichte, langes Garen bei niedriger Temperatur. Doch mittendrin liegt ein Teilstück, das sich überraschend gut fürs Kurzbraten und Grillen eignet: der Denver Cut. Hier zeige ich, warum dieses Stück aus dem Nacken des US-Beefs der Morgan Ranch eine spannende Alternative für den Gasgrill ist – und wie es auf dem Grill perfekt gelingt. Den Denver Cut gibt es u.a. bei Otto Gourmet.
Was ist der Denver Cut?
Der Denver Cut stammt aus dem vorderen Rücken bzw. Nackenbereich des Rinds, dem sogenannten Chuck. Normalerweise ist dieser Bereich reich an Bindegewebe und Fett – ideal für langsame Zubereitungen wie Pulled Beef oder Beef Brisket.
Doch der Denver Cut wird aus einem besonders zarten, marmorierten Muskelstrang herausgelöst, der deutlich weniger Bindegewebe enthält. Dadurch lässt sich dieses Teilstück – im Gegensatz zum restlichen Nacken – kurz und heiß grillen.

Das Ergebnis ist ein Stück Fleisch mit intensivem Eigengeschmack, feiner Marmorierung und einer Struktur, die angenehm bissfest bleibt, ohne zäh zu werden.
Herkunft: US-Beef von der Morgan Ranch
Die Morgan Ranch im US-Bundesstaat Nebraska ist bekannt für ihre konsequent nachhaltige Rinderzucht. Die Tiere leben auf weitläufigen Weiden, werden stressfrei gehalten und mit einer Gras- und Getreidemischung gefüttert. Diese Fütterung sorgt für die charakteristische, feine Marmorierung und ein gleichmäßig kräftiges Aroma, wie es typisch für US-Beef ist.

Der Denver Cut aus dieser Quelle kombiniert damit amerikanische Steak-Kultur mit handwerklich präziser Zerlegung – eine Basis, die sich auf dem Grill voll auszahlt.
Zubereitung
Ich habe meine Steaks auf dem Burnhard Big Earl zubereitet. Der ist mit einer 900-Grad-Sizzle-Zone ausgestattet – ideal, um Steaks mit einer intensiven Kruste zu versehen. Für den Denver Cut empfiehlt sich folgende Methode:
1. Vorbereitung
- Das Steak etwa 30 Minuten vor dem Grillen aus dem Kühlschrank nehmen, damit es Z.
- Grill aufheizen: Die Sizzle-Zone sollte für etwa 5 Minuten volle Leistung laufen.
2. Scharfes Angrillen
- Das Steak auf der Sizzle-Zone je 2 Minuten angrillen.
- Ziel ist eine kräftige, dunkle Kruste – sie sorgt für die typischen Röstaromen.
- Wer möchte, kann das Steak nach der Hälfte der Zeit leicht drehen, um das klassische Grillmuster zu erhalten.
- Wer keine Sizzle-Zone hat: Grill auf maximale Leistung bringen und dann scharf angrillen.

3. Indirekt ziehen lassen
- Nach dem Anbraten das Steak in den indirekten Grillbereich legen.
- Deckel schließen und die Grilltemperatur auf etwa 110–130 °C regulieren.
- Den Cut auf eine Kerntemperatur von 54 °C ziehen lassen – das ergibt ein saftiges medium rare.
- Anschließend 5–7 Minuten ruhen lassen, bevor er angeschnitten wird.

Serviervorschlag
Der Denver Cut überzeugt am besten, wenn er puristisch serviert wird. Etwas Meersalz genügt, um den Eigengeschmack zu unterstreichen. Ich empfehle immer gerne das Bora Bora Sea Salt.
Als Beilage passen:
- Ofenkartoffeln mit Rosmarin
- gegrillte Paprika oder grüne Bohnen
- ein leichter Krautsalat oder Coleslaw
Ein kräftiger, trockener Rotwein – etwa ein Cabernet Sauvignon oder ein Tempranillo – rundet das Gericht harmonisch ab.

Fazit
Der Denver Cut ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich durch moderne Schnitttechniken neue Möglichkeiten eröffnen. Obwohl er aus einem klassischen Schmorstück stammt, zeigt er auf dem Grill sein ganz eigenes Potenzial: kräftig im Geschmack, zart in der Textur und unkompliziert in der Zubereitung.
Wer gerne Steaks grillt und Abwechslung jenseits von Ribeye und Filet sucht, findet hier eine interessante Alternative – besonders, wenn Qualität und Herkunft stimmen.
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