Liebe Grillfreunde, man kann sicher darüber streiten, wo es die beste Currywurst gibt. In Hamburg oder Berlin, an der Mö oder bei Curry 36. Ich muss heute aber mal eine Lanze für unsere Kantine brechen, denn dort gibt es Currywurst vom Havelländer Apfelschwein. Eine geschmacklich ganz großartige Wurst, die auch ohne Currysauce prima schmeckt. Leider gab es die aber im Einzelhandel nie zu kaufen, denn bislang gab es Fleisch und Wurst vom Havelländer Apfelschwein nur für gewerbliche Kunden. Ihren Namen verdanken die Tiere übrigens dem Apfeltrester, der Bestandteil ihres Futters ist. Er steigert das Wohlbefinden und die Gesundheit der Schweine, die dadurch dieses leckere Fleisch liefern.
Jetzt gibt es zum ersten Mal das Havelländer Apfelschwein endlich auch für uns Endverbraucher. Und zwar durch das Projekt “Glücksschwein”, das von Winfried Koch ins Leben gerufen wurde. Der betreibt gemeinsam mit seiner Familie die Farm Katerbow in Brandenburg, wo seine Haveländer Apfelschweine aufwachsen. Allerdings müssen wir als Endverbraucher auch etwas dafür tun, um in den Genuss zu des leckeren Fleisches zu kommen: Und zwar in “unser” artgerecht gehaltenes Schwein investieren.
Wie funktioniert´s?
Man erwirbt im Webshop vom Glücksschwein eines oder mehrere von insgesamt 700 „Glücksschwein“-Paketen zum Preis von 125 Euro. Von dem eingesammelten Geld wird die Aufzucht und Mast von zunächst 100 „Echt Havelländer Apfelschwein“ vorfinanziert, sieben Glücksschwein-Investoren teilen sich also ein Schwein. Nach rund sechs Monaten werden die Tiere geschlachtet und komplett weiterverarbeitet. Jeder Investor bekommt danach sein „Glücksschwein“-Paket in Berlin und Brandenburg frei Haus geliefert.
Was ist drin?
Insgesamt zwölf Kilogramm Ware, vom Filet bis zur Leberwurst. Genauer gesagt: 5 Kilo Frischfleisch (Kamm, Filet, Kotelett, Schulter), 2,9 Kilo Schinken und Rauchware (roh, gekocht, Speck), drei Kilo Würstchen (u.a. Bratwurst, Wiener, Bockwurst) und 2 Kilo Glasware, also Leberwurst und Blutwurst.
Und wie schmeckt´s?
Winfried Koch persönlich hat mir vor einigen Tagen eine Auswahl vom Glücksschwein aus allen vier beschriebenen Produktgruppen nach Hause gebracht (ich wohne nur ein paar Kilometer entfernt). Die Würste kannte ich ja, der Schinken und Speck warne klasse und ganz besonders angetan hatten es mir sofort die Koteletts. Die habe ich natürlich gleich als erstes auf den Grill gelegt und dazu als Beilage, wie sollte es auch anders sein, ein Apfelchutney zubereitet. Und um es vorweg zu sagen. Das gegrillte Kotelett war ohne Übertreibung Liebe auf den ersten Biss!
Ihr braucht an
Zutaten (für 4 Personen):
4 Koteletts vom Havelländer Apfelschwein
500 g säuerliche Äpfel, z.B. Granny Smith
2 Zwiebeln
100 g Zucker
250 ml Apfelessig
100 ml Apfelsaft
8 schwarze Pfefferkörner
1 Lorberrblatt
1 Zitrone
Zubereitung:
- Die Äpfel schälen, vierteln, das Kernhaus entfernen und das Fruchtfleisch würfeln und mit Zitronensaft beträufeln.
- Den Zucker mit 250 ml Essig, 100 ml Apfelsaft, Pfefferkörnern und Lorbeerblatt aufkochen.
- Den Chili und dieÄpfel hineingeben und alles bei kleiner Flamme zehn Minuten lassen.
- Sofort heiß in sterilisierte Vorratsgläser füllen, abkühlen lassen und im Kühlschrank aufbewahren. Dort hält es sich wenigstens eine Woche.
- Die Koteletts rechtzeitig aus dem Kühlschrank nehmen und auf Zimmertemperatur bringen. Den Grill auf 180 bis 200 Grad direkte Hitze vorbereiten.
- Die Koteletts vom Havelländer Apfelschwein von beiden Seiten ca. vier bis fünf Minuten grillen.
- Koteletts vom Rost nehmen, nach Wunsch salzen und pfeffern und zusammen mit dem Apfelchutney servieren.
Noch mehr Infos zum Glückschwein-Projekt findet ihr auf gluecksschwein.online. Wenn Ihr noch mehr wissen möchtet, könnt ihr Euch auch telefonisch unter 030 – 61 65 31 95 oder per Mail info@gluecksschwein.online informieren. Nach vorheriger Terminabsprache könnt ihr den Hof bzw. die Aufzucht auch besuchen. Das werde ich demnächst auch einmal machen. Ich wünsche Euch schon jetzt viel Spaß und guten Appetit!
Viele weitere leckere Grill-Rezepte findet ihr in meinem Buch „Du grillst es doch auch“, ausgezeichnet als „Best in the World“ beim Gourmand World Cookbook Award 2016″, das ihr hier bestellen könnt.